Hochwassernachrichtendienst Bayern

Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 5 (Archiv) ausgegeben am 24.12.23, 10:30 Uhr

Durch die Dauerniederschläge an den östlichen Mittelgebirgen wurde der Höhepunkt der Hochwasserlage mit einzelnen Pegeln knapp über der Meldestufe 4 erreicht (Cham, Mainleus, Mönchröden). An weiteren Flussstrecken in Oberfranken, der Oberpfalz sowie in den Unterläufen der Fränkischen Saale, Wörnitz, Ilz und Donau kommt es zu Überflutungen in Meldestufe 3.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben die Pegel Mainleus/Main und Mönchröden/Röden den Prognosen folgend die Meldestufe 4 knapp überschritten. An folgenden Pegeln im Einzugsgebiet des Oberen Main herrscht Hochwasser in Meldestufe 3: Ködnitz/Weißer Main, Unterlangenstadt/Rodach, Fürth am Berg/Steinach und Schenkenau/Itz. Alle weiteren Gewässer im oberen Maineinzugsgebiet führen Hochwasser bei Meldestufe 1 bis 2, ebenso die Röslau. Die Hochwasserwellen werden sich langsam flussabwärts verlagern, eine gravierende Verschärfung der derzeitigen Lage ist nicht zu erwarten.

Für den schiffbaren Main ab Trunstadt werden die Scheitel mit Ausuferungen in Meldestufe 1 (Unterlauf) bis 2 (Oberlauf) erst über die Weihnachtstage erwartet.

Bei den Zuflüssen zur Fränkischen Saale fallen die Wasserstände bereits in den Meldestufen 1 bis 2. In Wolfsmünster/Fränkische Saale bleibt die Meldestufe 3 überschritten.

Im Regnitz- und Rednitz-Einzugsgebiet kommt es vielerorts zu Ausuferungen in Meldestufe 1 und 2. Die Pegel Muggendorf/Wiesent und Michelfeld/Pegnitz ragen heraus mit Überflutungen in Meldestufe 3, Greiendorf/Aisch kann die Meldestufe 3 knapp überschreiten. Auch im Unterlauf der Pegnitz ist ein Erreichen der Meldestufe 3 nicht auszuschließen.¬

Bei den nördlichen Donauzuflüssen liegt der Fokus im Regen- und Naab- Einzugsgebiet sowie im Gebiet der Ilz mit den höchsten Meldestufen. In Chamerau/Regen ist der Hochwasserscheitel in Meldestufe 3 erreicht, flussabwärts kommt es noch zu leichten Anstiegen. So hat der Pegel Cham die Meldestufe 4 knapp überschritten. Flussabwärts wird im weiteren Verlauf bei den Pegeln Nittenau und Marienthal ein Hochwasser in der Meldestufe 3 erwartet. Im Naab-Einzugsgebiet sind vielfach in den Oberläufen die Scheitel erreicht, zum Beispiel Pressath/Haidenaab, Vilseck/Vils, Amberg/Vils, Warnbach/Schwarzach in Meldestufe 3. Flussabwärts kommt es zu Anstiegen, Vsl. überschreitet Münchshofen/Naab heute noch die Meldestufe 3. Altmühl und Wörnitz haben in den Oberläufen fallende Wasserstände in Meldestufe 1 bis 2, Harburg/Wörnitz steigt nur noch leicht in Meldestufe 3. Der Pegel Kalteneck/Ilz zeigt fallende Wasserstände in Meldestufe 3.

Im oberen Donauabschnitt zwischen Neu-Ulm und Neustadt fallen die Wasserstände, in Kelheim ist Meldestufe 2 erreicht und von Regensburg bis Passau kommt es zu Anstiegen in Meldestufe 2 bis knapp über Meldestufe 3, die derzeit in Passau vorliegt.

Südlich der Donau gibt es nur ganz vereinzelt zu Ausuferungen in der Meldestufe 1, wie zum Beispiel Aunkofen/Abens, Inkofen/Amper, Stegen/Ammersee und an der niederbayerischen Vils. Der Pegel Ruhstorf/Rott fällt in der Meldestufe 2.

Der DWD informiert, dass im Umfeld der östlichen Mittelgebirge zu den bisherigen Niederschlagsmengen bis Montagvormittag nochmals 5 bis 10, an Frankenwald und Fichtelgebirge sowie am Bayerwald stellenweise 10 bis 20 mm fallen werden. Daher bleibt die Hochwasserlage weiterhin angespannt.

Nächster Bericht heute gegen 18:30 Uhr


Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.