Hochwassernachrichtendienst Bayern

Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 3 (Archiv) ausgegeben am 10.07.21, 11:00 Uhr

Die vergangenen, ergiebigen Stark- und Dauerniederschläge haben verbreitet zu Hochwasser geführt. Die Hochwasserwellen laufen ab, Schwerpunkt ist Mittelfranken mit Überschreitungen bis zu Meldestufe 3.

Im Main-Gebiet sind die am schwersten betroffenen Flüsse die westlichen Regnitz-Zuflüsse Fränkische Rezat, Zenn, Aurach, Aisch sowie die Itz. Dort treten verbreitet noch Überschwemmungen zwischen Meldestufe 1 bis 3 auf, die Wellen verlagern sich in die Unterläufe. An der Aisch ist in Laufermühle das Überschreiten von Meldestufe 4 möglich.

Im Donau-Gebiet liegt der Schwerpunkt an den nordwestlichen Donauzuflüssen. Im Bereich der Altmühl sind Überschreitungen von Meldestufe 1 und 2 zu verzeichnen, in Thann/Altmühl auch Meldestufe 3. Im Wörnitz-Gebiet treten an den Oberlieger-Pegel Überflutungen im Bereich von Meldestufe 2 auf, in Harburg/Wörnitz kann noch Meldestufe 3 überschritten werden. Im Gebiet von Naab und Regen befinden sich einige wenige Pegel in Meldestufe 1, an den Unterläufen der Naab steigen die Pegel noch, aktuelle Vorhersagen rechnen dort aber nicht mit weiteren Überschreitungen von Meldestufen. Im Iller-Lech-Gebiet sind die Wellen größtenteils abgelaufen, zwei Pegel sind in Meldestufe 1.

An der Donau selbst steigen die Wasserstände durch die Verlagerung der Wellen aus den Zuflüssen. In Donauwörth wird der Scheitel heute knapp unterhalb Meldestufe 2 erwartet. Zwischen Neuburg und Pfelling werden mit Wellenablauf in den nächsten Tagen mit Überschreitungen der Meldestufen 1 und 2 gerechnet.

Laut Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes bleibt es tagsüber niederschlagsfrei. In der Nacht ziehen von Westen her Schauer und Gewitter auf. In der Fläche werden 5 bis 10 mm, im Alpenvorland und den Alpen 10 bis 15 mm erwartet. Es muss allerdings auch kleinräumig mit Starkniederschlägen gerechnet werden. Im Norden sind 25 mm in kurzer Zeit und mehrstündige Mengen von 30 bis 50 mm möglich, im Süden kurzfristig 25 mm und mehrstündig 30 bis 60 mm. Dies wird zu lokalen Wiederanstiegen der Pegel in den betroffenen Gebieten führen.
Zusatz des LfU: Extreme Sturzfluten sind unwahrscheinlich.

Nächster Bericht heute gegen 19:00 Uhr


Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.