Hochwassernachrichtendienst Bayern

Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 5 (Archiv) ausgegeben am 30.01.21, 17:00 Uhr

Die Schneeschmelze der vergangenen Tage hat in Verbindung mit aufeinanderfolgenden Regenfällen zu einem Hochwasser im Maingebiet, an einzelnen nördlichen Donauzuflüssen und an der Donau selbst geführt, wobei bei vielen Pegeln die Meldestufe 1 oder 2 überschritten ist und nur vereinzelt die Meldestufe 3.

Der Schwerpunkt des Hochwassergeschehens liegt im Maineinzugsgebiet verbreitet mit Überschreitungen der Meldestufe 1 und 2. Im oberen Maingebiet sind vielfach fallende oder auf hohem Niveau verharrende Wasserstände zu beobachten. Die Pegel Mainleus/Main und Schenkenau/Itz haben noch Pegelstände oberhalb der Meldestufe 3. Steigende Wasserstände oberhalb der Meldestufe 2 verzeichnen aktuell die Unterläufe der Fränkischen Saale, der Aisch der Rauhen Ebrach und der Fränkischen Rezat. Am Pegel Wolfsmünster/Fränkische Saale wurde die Meldestufe 3 überschritten.
Auch unterhalb des Pegels Mainleus/Main und im Bereich des schiffbaren Mains steigen die Wasserstände leicht an – in Würzburg wird Morgenabend eventuell die Meldestufe 1 knapp erreicht.

An den nördlichen Donauzuflüssen Wörnitz, Altmühl, Schwarze Laaber, Naab und Regen treten vielerorts Überschreitungen der Meldestufe 1 und 2 auf, wobei sich dort jeweils die Hochwasserwellen in die Unterläufe verlagern. Der Scheitel am Regen hat Roding in Meldestufe 1 passiert, flussabwärts noch leichte Anstiege oberhalb der 2. Im Altmühlgebiet kommt es nur im Oberlauf zu Meldestufenüberschreitungen.
An der Donau selbst hat der Hochwasserscheitel den Pegel Donauwörth passiert, flussabwärts, im gesamten Streckenabschnitt bis Vilshofen, steigen die Wasserstände in den nächsten Stunden weiter im Bereich der Meldestufen 1 und 2.
Südlich der Donau gibt es derzeit nur noch an der Abens und an der Rott Überschreitungen der Meldestufe 1.

Der Deutsche Wetterdienst erläutert, dass mit Aufzug einer Kaltfront die anfangs noch über weiten Teilen Bayerns lagernde milde Luft in den Süden des Freistaats zurückgedrängt wird. Bis zum Abend fallen nördlich der Donau teilweise bis in tiefe Lagen 1 bis 5 cm Neuschnee. In der Nacht zum Sonntag fallen von Unterfranken bis ins nördliche Alpenvorland und nach Niederbayern 1 bis 5 cm Neuschnee. In den Alpen oberhalb 1000 m zwischen 1 und 5, oberhalb 1500 m zwischen 5 und 10, in den Weststaulagen des Allgäus um 15 cm Neuschnee. Am Sonntag tagsüber werden keine relevanten Niederschläge mehr erwartet.
Die Hochwasserwellen verlagern sich weiter flussabwärts, das Hochwassergeschehen wird sich nicht verschärfen.

Nächster Bericht morgen gegen 11:00 Uhr


Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.