Hochwassernachrichtendienst Bayern

Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 2 (Archiv) ausgegeben am 04.08.20, 15:00 Uhr

Die Dauerniederschläge seit letzter Nacht verursachen Hochwasser in Südbayern mit zum Teil großen Überschwemmungen im Inn-Einzugsgebiet. Nachdem die Niederschläge in den meisten Gebieten seit Mittag langsam nachlassen sind an den Oberläufen vieler kleinerer Flüsse die Scheitel der Hochwasserwelle erreicht. An den Mittel- und Unterläufen werden zum Teil bis morgen früh noch weiter steigende Wasserstände erwartet.

Derzeit treten Wasserstände der Meldestufe 3 im Bereich von 3 Pegeln im Isar- und Inneinzugsgebiet auf, an einem Pegel ist die höchste Meldestufe 4 (Feldolling) überschritten. Auch an vielen kleineren Flüssen treten zurzeit außergewöhnlich hohe Abflüsse mit Jährlichkeiten von über 10 Jahren auf, im Mangfall-Gebiet werden auch Abflüsse gemessen, die einem 20-50jährlichen Hochwasser entsprechen.

Im bayerischen Teil des Inn-Einzugsgebietes treten an vielen Flüssen Überschwemmungen der Meldestufe 1-2 auf, am Pegel Wasserburg am Inn die Meldestufe 3, im Bereich des Pegels Feldolling an der Mangfall gibt es derzeit Überschwemmungen der Meldestufe 4.
Im Mangfall-Gebiet steigen die Wasserstände noch im Mittel- und Unterlauf, der Scheitel wird heute Nachmittag, an den Seen heute Abend erwartet. Am Pegel Rosenheim/ Mangfall können noch Ausuferungen der Meldestufe 3 auftreten, ansonsten wird nicht damit gerechnet, dass weitere Meldestufen überschritten werden.
Im Gebiet der Alz steigen die Wasserstände heute und morgen noch am Chiemsee, auch am Pegel Burgkirchen an der Alz wird der Scheitel voraussichtlich heute Nachmittag erreicht. Ansonsten ist der Scheitel der Hochwasserwelle an fast allen Flüssen derzeit bereits erreicht.
Auch an den bayerischen Zuflüssen zur Salzach ist der Scheitel der Hochwasserwelle erreicht. An der Salzach selber werden die Wasserstände bis heute Nachmittag noch steigen, am Pegel Burghausen/ Salzach können dabei auch Überschwemmungen der Meldestufe 2 auftreten.
Am Inn befindet sich der Scheitel der Welle im Raum Rosenheim, unterhalb steigen die Wasserstände noch. Am Pegel Wasserburg werden die Wasserstände voraussichtlich im Bereich um Meldestufe 4 erwartet, in Kraiburg und auch im Bereich des Pegels Schärding wird voraussichtlich die Meldestufe 3 überschritten. Am Unterlauf des Inn wird der Scheitel der Hochwasserwelle morgen früh erreicht.

Im Einzugsgebiet der Isar treten derzeit an einigen Pegeln Überschwemmungen der Meldestufe 1 und 2 auf, an den Pegeln Eschenlohe und Beuerberg an der Loisach ist die Meldestufe 3 überschritten. Hier steigen die Wasserstände an vielen Flüssen noch, die Scheitel werden meist heute Nachmittag bis heute Abend erwartet. Mit den Anstiegen können auch weitere Überschwemmungen der Meldestufe 1-2 auftreten. Am Pegel Kochel/ Loisach sind auch Wasserstände der Meldestufe 3, am Pegel Schlehdorf/Loisach der Meldestufe 4 möglich.

Im Gebiet von Iller und Lech sind die Wasserstände an fast allen Flüssen deutlich angestiegen. Es traten jedoch nur vereinzelt Überschwemmungen der Meldestufe 1 auf.

An der Donau bis Regensburg wird der Scheitel der Hochwasserwelle morgen (Mittwoch) Nachmittag erreicht, am Pegel Hofkirchen wird der Scheitel am Donnerstag früh erwartet. Dabei ist nur in wenigen Bereichen der Donau mit Überschwemmungen der Meldestufe 1 zu rechen.
An der Donau in Passau steigen die Wasserstände vor allem durch Zuflüsse aus dem Inn. Dabei werden ab heute Abend Überschwemmungen der Meldestufe 3 erreicht, ob der Scheitel am Mittwochvormittag noch die Meldestufe 4 erreicht, bleibt abzuwarten.

Nach den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes klingen heute (Dienstag) Nachmittag und Abend die Niederschläge ab. Am längsten regnet es noch in den Berchtesgadener Alpen, aber auch dort sind nur noch wenige mm zu erwarten. Für Mittwoch und Donnerstag wird trockenes Wetter erwartet. Daher werden die Wasserstände an den Oberläufen weiterhin zurückgehen und in Folge auch an den Mittel- und Unterläufen.

Nächster Bericht heute gegen 20:00 Uhr


Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.