Hochwassernachrichtendienst Bayern

Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 6 (Archiv) ausgegeben am 22.05.19, 10:20 Uhr

Durch Rückgang der Niederschläge fallen auch die Wasserstände an den Oberläufen der Flüsse. Derzeit treten Überschwemmungen der Meldestufe 1 bis 2 noch an vielen Flüssen Bayerns auf, an Donau, Isar, Iller und Günz ist auch Meldestufe 3 überschritten. An der Donau steigen die Wasserstände unterhalb von Neuburg. An der Donau bis einschließlich Passau und an der Isar ist an weiteren Flussabschnitten mit Überschwemmungen der Meldestufe 1 bis 3 zu rechnen.

Im Einzugsgebiet der Donau verlagert sich der Schwerpunkt von den Zuflüssen zunehmend an die Donau selbst. An der Paar und der Altmühl sind noch stellenweise kleinere Ausuferungen zu verzeichnen. An der Altmühl steigen die Pegelstände am Unterlauf noch leicht an, an der Paar befindet sich der Hochwasserscheitel bereits im Raum Manching.

An der Donau selbst befindet sich der Scheitel der Hochwasserwelle im Raum Dillingen. In Donauwörth wurde knapp Meldestufe 2 erreicht und die Wasserstände werden dort bald wieder abfallen. In Neuburg ist Meldestufe 3 zu verzeichnen, aber auch hier sind keine großen Anstiege mehr zu erwarten. In Ingolstadt ist Meldestufe 1 erreicht – Meldestufe 3 wird dort nicht mehr erreicht werden. In Kelheim ist Meldestufe 3 erreicht und die Wasserstände steigen noch weiter an. Mit Erreichen der Meldestufe 4 in Kelheim wird allerdings nicht gerechnet.

Im Donauabschnitt von Oberndorf bis Pfelling wird voraussichtlich maximal Meldestufe 2 erreicht. Von Deggendorf bis Vilshofen werden heute ebenfalls Meldestufe 1 und 2 erreicht, das Erreichen von Meldestufe 3 im Verlauf des morgigen Tages ist noch unsicher. In Passau bewegen sich die Wasserstände um die Meldestufe 1, am Pegel Passau/Donau könnte auch Meldestufe 2 erreicht werden.

Im Einzugsgebiet der Isar sind an der oberen Isar und der oberen Loisach die Abflussscheitel erreicht, die Pegel zeigen überwiegend fallende Wasserstände. Die Isar-Pegel unterhalb des Sylvensteinspeichers verbleiben aufgrund der Entleerung des Speichers länger in Meldestufe 1 bei fallender Tendenz. An der unteren Loisach befinden sich die Pegel in Meldestufe 1 bis 2, am Pegel Beuerberg bewegt sich der Wasserstand im Bereich der Meldestufe 3.
Am Ammersee bewegen sich die Wasserstände im Bereich der Meldestufe 1.
An der mittleren Isar befinden sich die Pegel München und Freising in Meldestufe 2. Der Scheitel der Hochwasserwelle befindet sich zwischen Freising und Landshut. Am Pegel Landshut Birket/Isar ist Meldestufe 3 erreicht. Am Pegel Plattling ist Meldestufe 2 erreicht, eine Überschreitung der Meldestufe 3 wird erwartet.

In Flussgebieten von Iller und Lech sowie den südlichen Donauzuflüssen wie Günz und Mindel sind die Wasserstände bereits deutlich gefallen. Örtlich kommt es noch zu kleineren Ausuferungen, lediglich die Pegel Wiblingen/Iller und Nattenhausen/Günz melden noch die Meldestufe 3.

Im Gebiet des Main treten an den westlichen Zuflüssen zur Rednitz/Regnitz (Fränkische Rezat, Zenn und Aisch) noch stellenweise kleinere Ausuferungen und Überflutung landwirtschaftlicher Flächen auf. An den Oberläufen fallen die Wasserstände, an den Unterläufen steigen sie z. T. noch leicht an.

Im bayerischen Inn-Gebiet sind die Scheitel der Hochwasserwellen bereits überschritten. Im Laufe des heutigen Tages werden durch weitere, geringere Niederschläge die Wasserstände an vielen Pegeln nochmals ansteigen. Sie bleiben aber voraussichtlich unter den gestrigen Werten und unterhalb der Meldestufe 1. An den Seepegeln von Tegernsee und Schliersee befinden sich die Wasserstände im Scheitelbereich, hier treten noch Überschwemmungen der Meldestufe 2 auf. Am Pegel Seebruck/ Alz unterhalb des Chiemsee, derzeit in Meldestufe 1, werden die Wasserstände noch leicht steigen und voraussichtlich unter der Meldestufe 2 bleiben.

Laut Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes schwächt sich das Tief, das in den beiden vergangen Tagen teilweise unwetterartige Regenfälle brachte, allmählich ab. Von Westen her setzt sich zunehmend Hochdruckeinfluss durch. Heute werden vor allem an den Alpen noch Niederschläge fallen, es wird mit Mengen von etwa 5-10 l/qm, am östlichen Alpenrand auch vereinzelt mit 15 l/qm gerechnet. Am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag sind keine Niederschläge mehr zu erwarten.

Nächster Bericht heute gegen 17:00 Uhr


Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.